Elfenbein wird seit Menschengedenken als faszinierender Werkstoff besonders wegen seiner Dichte und Homogenität geschätzt, der für die Herstellung besonders wertvoller und ästhetisch ansprechender Gegenstände wie kein anderes Material geeignet ist. Der Mensch verwendet dabei immer Elfenbein von zeitgenössischen Tierarten und bejagt sie häufig auch gerade deswegen.
Im ausgehenden 19. und im 20. Jahrhundert führt das nahezu zum Verschwinden Elfenbein tragender Tierarten. Das Washingtoner Artenschutzabkommen führt 1989 zum weltweiten Handelsverbot mit Elfenbein, von dem man sich den nachhaltigen Schutz solcher Tierarten verspricht. Restbestände von Elfenbein dürfen seit dieser Zeit in den EU- Ländern nur noch verarbeitet werden, wenn es sich um amtlich registrierte und freigegebene Bestände handelt, deren Herkunft nachvollziehbar dargelegt werden kann.
Damit verschwindet Elfenbein aus der Serienherstellung vollständig. Elfenbein wird nur noch vereinzelt von Kunsthandwerkern verarbeitet, wenn sein Ursprung nachvollziehbar ist.
In diesem Zuge werden fossile Materialien für die Herstellung von anspruchsvollen Gegenständen (wieder-)entdeckt, die durch die Entwicklung moderner Konservierungs- und Stabilisierungsmethoden mit üblichen Handwerkstechniken verarbeitet werden können.
Bei diesen Materialien handelt es sich vorwiegend um Backen- und Stoßzähne sowie Knochen ausgestorbener Tiere, vor allen Dingen von Mammutarten. Knochen und Stoßzähne werden hautsächlich in den Permafrostböden Nordsibiriens im Zuge von Ausgrabungen wissenschaftlicher Expeditionen oder auch durch gewerblich organisierte Fossiliensammler gefunden.
Mammutbackenzähne werden hingegen häufig aus tiefer liegenden Kiesschichten alter Flussbetten (z.B. im Bereich der Urstromtäler) oder in Meeresnähe geborgen (z.B. Doggerbank in der Nordsee).
Jährlich wird ein Teil dieser Fossilien nach wissenschaftlicher Auswertung für den Handel freigegeben und stellt eine sehr charmante Alternative zum Elfenbein lebender Tierarten dar. Durch die Einlagerung und Verdichtung im Eis oder Boden über Jahrtausende ist Mammutelfenbein dichter und schwerer als beispielsweise Elefantenelfenbein.
Der Verlust an Kollagenfasern macht es spröder, oft auch porös und rissig und somit insgesamt schwerer zu bearbeiten. Häufig treten braune bis türkisblaue Verfärbungen auf, die von Reaktionen mit Eisenverbindungen aus dem Erdreich herrühren. Grünliche Verfärbungen zeigen Kupferverbindungen an. Mammut- und Elefantenelfenbein lassen sich anhand ihrer typischen wachstumsbedingten Strukturen unterscheiden – den so genannten Retzius’schen Linien.
Der Überschneidungswinkel dieser Linien beträgt bei Mammutelfenbein 75 Grad, während er bei Elefantenelfenbein 120 Grad beträgt.
Vom fossilen Elfenbein sowie den Backenzähnen geht ein ganz besonderer Reiz aus. Die besondere Maserung und das Farbenspiel kristalliner Einlagerungen machen das Elfenbein und die Backenzähne zu außergewöhnlichen Werkstoffen für luxuriöse Kunstgegenstände.
Es ist eigentlich eine Renaissance, da der Mensch es bereits in der Altsteinzeit versteht, sich das für die Herstellung von Kunstwerken aus diesem Material erforderliche handwerkliche Geschick anzueignen.
Der Mensch lernte bereits in dieser Zeit, seine abstrakten Vorstellungen in filigranen Kunstwerken auszudrücken und entwickelt die zu ihrer Herstellung und Bearbeitung erforderlichen Techniken. Weltberühmte altsteinzeitliche Kunstwerke aus Elfenbein werden auf der schwäbischen Alb gefunden und sind ca. 40.000 Jahre alt. In der Stadelhöhle am Hohlenstein finden Archäologen den Löwenmensch.
Die Venus vom Hohle Fels schreibt als weiterer bedeutender Fund Kunstgeschichte. Das für ihre Herstellung verwendete Material stammt vom Mammut.
Die Geschichte des Elfenbeins und der Backenzähne vom Mammut beginnt im Erdzeitalter des Pleistozäns vor ca. 5,7 Millionen Jahren und reicht bis in das Holozän-Zeitalter etwa vor 4.000 Jahren zurück. In dieser riesigen Zeitspanne leben die Mammute, eine Gattung großer Säugetiere mit elefantenähnlichem Aussehen.
Es gibt in dieser Gattung sowohl sehr große als auch sehr kleine Arten. Zu den größten Arten zählen das Präriemammut, der Südelefant sowie das Steppenmammut. Vertreter dieser Arten haben eine mittlere Schulterhöhe von mehr als 4,2 Metern und können ein Gewicht von über 12 Tonnen auf die Waage bringen.
Es gibt aber auch sehr kleine Arten wie das Kreta-Zwergmammut mit einer Schulterhöhe von 1,1 Metern und einem Gewicht von ca. 300 kg. Das bekannte Wollhaarmammut hat etwa die Größe und das Gewicht heute lebender Elefantenarten und dient dem Menschen im Jungpleistozän als Jagdtier, von dem er alle Teile verarbeitet hat, insbesondere Knochen und Elfenbein, wie Höhlenmalereien belegen.
Mammute bevölkern weite Teile Asiens, Europas und das mittlere und nordwestliche Nordamerika. Die letzten Exemplare sterben vor etwa 2.000 v.Chr. auf der ostsibirischen Wrangelinsel aus.
Als wunderbare Alternative zu Elfenbein noch lebender Tierarten wie Elefanten eignen sich Elfenbein und Backenzähne vom Mammut insbesondere als Griffschalenmaterial von Taschenmessern in Luxusausführung. Die Messermacher schätzen besonders das schon angesprochene Farbenspiel kristalliner Einlagerungen und ihre natürlichen Oberflächenmaserungen. Sie verleihen beiden Materialien eine besonders reizvolle Ästhetik.
Die Haptik wird ähnlich wie bei Holz durch Risse und Poren geprägt. Um Elfenbein und Backenzähne vom Mammut verarbeiten zu können, müssen sie deshalb zunächst stabilisiert werden. Hierzu werden sowohl das Elfenbein als auch die Backenzähne zuerst mit einem mehrkomponentigen Harz versehen.
Durch das Erzeugen eines Vakuums wird aus den Hohlräumen des Elfenbeins sowie eines Backenzahns die Luft herausgesaugt. Das Vakuum wird dann reduziert auf den Umgebungsdruck, so dass ein Überdruck entsteht, der Harz in die luftleeren Hohlräume presst. Nach der Sättigung und dem anschließenden Aushärten nehmen stabilisierte Elfenbein- und Backenzahnwerkstücke kaum noch Wasser auf.
Dadurch wird eine hohe Stabilität erreicht, so dass Elfenbein und Backenzähne mit den üblichen Verarbeitungstechniken bearbeitet werden können. Dem Harz für Backenzähne werden vor dem Vakuumvorgang häufig zusätzlich Farbstoffe zugesetzt, die nach Sättigungs- und Aushärtungsphase zu individuellen einzigartigen Farbeffekten im Zusammenspiel mit den Kristalleinlagerungen führen.
Mit solchen Griffschalen aus Mammutbackenzahn wird jedes Taschenmesser zu einem besonderen Unikat von außergewöhnlicher Schönheit.
Bei stabilisierten Elfenbein- und Backenzahnwerkstücken lassen sich leicht Löcher anbringen, um die Griffschalen mit Schrauben auf den Messerplatinen zu befestigen oder mit Nieten bei traditioneller Fertigung.
Elfenbein und Backenzähne lassen sich dann wie Holz schleifen und polieren. Eine Bearbeitung mit feinen Feilen, Ziseliermeißeln, Luftschleifern oder anderem feinen Werkzeug ermöglicht das feine Ziselieren und bildhauerische Gestalten der Griffschalen, auch Skulptieren genannt. Bereits um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert haben Messermacher wie Calmels, Pagès oder Crocombette Meisterwerke bei Verzierungen von Elfenbeingriffen bei Laguiole-Messern geschaffen, die ihresgleichen suchen und vielfach ausgezeichnet worden sind.
Galt Mammutbackenzahn und Mammutstosszahn anfangs noch als extravagant und außergewöhnlich stellen mittlerweile fast alle Schmieden Taschenmesser mit diesen Materialien her. Druch die extrem unterschiedliche Färbungen des Kunstharzes hat man gerade bei den Mammutbackenzähne eine sehr große Variation an Möglichkeiten und somit kann man Taschenmesser für jeden Geschmack herstellen. Einzig problematisch dabei ist die große Empfindlichkeit dieser Griffe, da sie doch leicht zerbrechen können, wenn das Messer auf einem harten Boden fällt.
Die optische Attraktivität dieser Griffe und vor allem das Bewustsein ein Relikt von mehreren Tausend Jahren in den Händen halten zu dürfen, machen diese Art der Messer trotz des Preises zunehmend beliebter.
Gerade in Kombination mit einer Damastklinge erhält man ein Messer, welches man nicht mehr aus der Hand lassen möchte, welches man auf jeden Fall stets herausnimmt uns sich stundenland anschaut!
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