Die Laguiole-Taschenmesser, Steak- und Küchenmesser werde aus einer großen Anzahl an Stahlarten hergestellt. Hier eine Übersicht dieser Stahlarten mit einigen Informationen dazu. Es gibt allerdings weitere Stahlmaterialien, aus denen die eine oder andere Schmiede Klingen anfertigt, die allerdings hier nicht ausgeführt sind. Daher erheben wir keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Sandvik 12C27 ist ein martensitischer rostfreier Stahl, der häufig in Messern und anderen Schneidwerkzeugen verwendet wird. Er wurde von Sandvik, einem schwedischen Stahlhersteller, entwickelt. Der Stahl enthält etwa 0,6% Kohlenstoff und 13,5% Chrom, was ihm eine gute Kombination aus Härte, Korrosionsbeständigkeit und Schärfe verleiht. Es ist bekannt für seine Fähigkeit, eine scharfe Klinge zu halten und gleichzeitig relativ leicht nachzuschärfen zu sein.
Dieser Stahl wird zusammen mit dem 14C28 fast ausschliesslich in ganz Frankreich für die Produktion der Laguiole-Messer verwendet. Der Stahl der Firma Sandwick kombiniert hervorragend wichtige Merkmale wie Preis, Stahleigenschaften, Verarbeitungs- und Nachbearbeitungsmöglichkeiten und ist sowohl für die Schmiede selbst als auch für den Endverbraucher hervorrenagend geeignet.
12C27MOD wird in einigen Fällen auch verwendet, allerdings eher selten. Die Eigenschaften ähneln dem 12C27 stark und auch in den sonstigen Eogenschaften ist kaum ein Unterschied zu merken.
In den Interviews mit den Schmieden haben wir immer wieder nach dem Sandvick-Stahl gefragt und hervorragende Antworten erhalten. Es sind unbedingt sehenswert.
Sandvik 14C28N ist ein rostfreier martensitischer Stahl, der auch in der Herstellung von Messern und anderen Schneidwerkzeugen verwendet wird. Er enthält etwa 0,62% Kohlenstoff, 14% Chrom und zusätzlich etwas Stickstoff (N), was zu einer besseren Kombination aus Schärfe, Korrosionsbeständigkeit und Haltbarkeit führt. Dieser Stahl ist bekannt für seine hervorragende Schärfe und die Fähigkeit, seine Schneide gut zu halten. Es wird von Sandvik, einem schwedischen Stahlhersteller, hergestellt und in der Messerherstellung beliebt verwendet.
Noch sind es wenige Schmieden, die diesen Stahl verwenden. Und wenn es verwendet wird, dann mehr für die High-End Messer und außergewöhnliche Editionen. In dem optischen Erscheinungsbild sind 12C28 und 14C28N vom Endverbraucher kaum zu unterscheiden.
X50CrMoV15 ist eine Bezeichnung für einen rostfreien martensitischen Stahl, der auch als 1.4116 oder DIN 1.4116 bekannt ist. Dieser Stahl wird oft in der Herstellung von hochwertigen Küchenmessern und anderen Schneidwerkzeugen verwendet. Die Bezeichnung X50CrMoV15 gibt wichtige Informationen über die Zusammensetzung des Stahls:
- X steht für rostfreien Stahl (Edelstahl).
- 50 gibt den Kohlenstoffgehalt in 0,50% an.
- Cr steht für Chrom und zeigt einen Chromgehalt von etwa 15% an.
- Mo steht für Molybdän und gibt den Molybdängehalt von etwa 1% an.
- V steht für Vanadium und zeigt einen Vanadiumgehalt von etwa 0,15% an.
- 15 gibt den Gehalt an Chrom (Cr) in 15% an.
Diese Kombination von Elementen verleiht dem X50CrMoV15-Stahl eine gute Kombination aus Schärfe, Härte, Korrosionsbeständigkeit und Verschleißfestigkeit, was ihn zu einem beliebten Material für hochwertige Messer macht. Dieser Stahl wird in Deutschland hauptsächlich hergestellt und verfügt über eine sehr hohe Rost- und Korrosionsbeständigkeit. Die maximale Härte von X50CrMoV15 liegt bei 56 HRC. Je nach Wärmebehandlung durch den Hersteller kann die Härte jedoch zwischen 52 und 56 HRC liegen.
Dieser Stahl weist eine hohe Härte auf und wird in verschiedenen Anwendungen eingesetzt, darunter Schneidwerkzeuge, die Lebensmittelindustrie und chirurgische Instrumente.
Die Werkstoffgüte zeigt eine bemerkenswerte Beständigkeit gegenüber gemäßigt aggressiven Medien und weist im gehärteten Zustand mit polierter oder geschliffener Oberfläche eine optimale Korrosionsbeständigkeit auf.
Zusätzlich zeichnet sich diese Legierung durch ihre gute Schärfbarkeit aus. Das Schärfen lässt sich schnell und einfach durchführen und führt zu herausragenden Ergebnissen.
Die Klingen werden aus dem gelieferten Blech mithilfe modernster Lasertechnologie präzise geschnitten.
Carbon-Stahl, auch als kohlenstoffhaltiger Stahl bezeichnet, ist eine Gruppe von Stählen, die vor allem aus Eisen und Kohlenstoff besteht. Der Kohlenstoffgehalt kann in diesem Stahltyp variieren, typischerweise liegt er jedoch zwischen 0,05% und 2,0%. Kohlenstoff-Stahl wird oft auch als unlegierter Stahl bezeichnet, da er im Vergleich zu anderen Stahlsorten nur geringe Mengen an Legierungselementen wie Chrom, Mangan, Nickel oder Vanadium enthält.
Die Eigenschaften von Carbon-Stahl hängen weitgehend von seinem Kohlenstoffgehalt ab. Stähle mit höherem Kohlenstoffgehalt neigen dazu, härter und spröder zu sein, während Stähle mit niedrigerem Kohlenstoffgehalt eine bessere Zähigkeit aufweisen können. Kohlenstoff-Stahl ist bekannt für seine Fähigkeit, sich gut schmieden und formen zu lassen, was ihn in verschiedenen Industrien weit verbreitet macht.
Allerdings ist Carbon-Stahl anfällig für Rost, da er keine oder nur eine geringe Menge an Legierungselementen zur Korrosionsbeständigkeit enthält. Um Korrosion zu vermeiden, muss der Stahl regelmäßig geölt oder anderweitig geschützt werden. Kohlenstoff-Stahl wird häufig in Werkzeugen, Messern, Federn, Achsen, Schrauben und anderen Anwendungen eingesetzt, bei denen Härte und Festigkeit entscheidende Eigenschaften sind.
Es gibt nur sehr wenige Laguiole-Schmieden, die Klingen aus Carbon-Stahl herstellen, und die Nachfrage dafür ist extrem gering. Das mag daran liegen, dass wenige Laguiole-Messer besitzer das Messer selbst schärft und man möchte eben keine große Pflege einer Carbon-Klinge im Kauf nehmen. Dazu sind die rostfreien Stähle der Firma Sandvick einfach zu gut und leicht in der Pflege.
Die Kunst des Damastschmiedens erfordert Fachwissen und Beherrschung traditioneller Techniken. Der Prozess beginnt damit, Stahlschichten unterschiedlicher Zusammensetzung zu stapeln, zu erhitzen und zu hämmern, wodurch die Schichten vervielfacht und die charakteristischen Muster des Muster-geschweißten Stahls erzeugt werden. Anschließend wird die Klinge entsprechend dem gewünschten Messertyp geschmiedet und geformt. Um Härte und Festigkeit zu gewährleisten, wird die Klinge gehärtet und angelassen. Durch sorgfältiges Polieren entsteht der endgültige Schliff, der die einzigartigen Muster des Damaststahls hervorhebt.
Damastklingen sind ein wertvolles historisches Erbe und Zeugnis für das Talent und Können der Schmiede. Ihre Schönheit und Qualität machen sie zu begehrten Kunst- und Sammlerobjekten. Noch heute wird die Tradition des Damastschmiedens von leidenschaftlichen Handwerkern gepflegt, die diese jahrhundertealte Kunst am Leben erhalten.
Die Schmieden Laguiole en Aubrac und Laguiole Honore Durand stellen selbst eigene Damastklingen her. Andere kleinere Schmieden oder Messermacherkünstler arbeiten mit befreundete Damastschmieden zusammen und bauen deren Klingen ein, so wie z.B. Le Fidele, Laguiole du Barry oder David Dauvillaire.
Damasteel ist eine eingetragene Marke für hochwertigen Damaststahl, der speziell für Messerklingen und andere handgefertigte Gegenstände entwickelt wurde. Es ist ein moderner, rostfreier Damaststahl, der von der schwedischen Firma Damasteel AB hergestellt wird.
Pulvermetallurgischer Damaststahl ist eine fortschrittliche Variante von Damaststahl, die durch die Kombination von Pulvermetallurgie- und Damastschmiedetechniken hergestellt wird. Diese Art von Stahl bietet eine besonders hohe Qualität und Kontrolle über die Materialzusammensetzung und Struktur.
Der Prozess zur Herstellung von pulvermetallurgischem Damaststahl beginnt mit der Herstellung von Pulver aus verschiedenen hochwertigen Stahlsorten.
Anschließend wird das verdichtete Pulver unter hohem Druck und bei hoher Temperatur zu einem festen Block gesintert. Dieser Block wird dann in Schichten geschnitten, gestapelt und wiederholt gesintert, um eine Vielzahl von Schichten mit unterschiedlichen Materialzusammensetzungen zu erzeugen.
Der pulvermetallurgische Damaststahl zeichnet sich durch seine herausragende Leistung aus. Er vereint die Ästhetik und Muster des traditionellen Damaststahls mit den hervorragenden mechanischen Eigenschaften und der gleichmäßigen Materialqualität, die durch die Pulvermetallurgie erreicht werden. Dies macht ihn zu einer begehrten Wahl für anspruchsvolle Messermacher und Liebhaber handgefertigter Klingen.
Das Ergebnis ist ein hochwertiger Stahl, der sowohl ästhetisch ansprechend als auch funktional ist. Damasteel bietet eine ausgewogene Kombination aus Härte, Schärfe und Korrosionsbeständigkeit, wodurch es zu einer beliebten Wahl für Messermacher und Sammler wird, die nach einzigartigen und qualitativ hochwertigen Klingen suchen.
Die Schmieden Goyon-Chazeau, Le Fidele, Fontenille Pataud und Philippe Voissiere verwenden diesen fantastisch aussehenden Damaststahl.
Mehr Infos in diesem Video -->
Seit den 1960er-Jahren hat Balbachdamast eine reiche Geschichte schmiedetechnischer Erfahrungen hinter sich. Ursprünglich im Jahr 1963 von Eduard Balbach in Iserlohn (NRW) als Kunstschmiede gegründet, wird das Familienunternehmen heute in zweiter Generation von Markus Balbach weitergeführt. Zusätzlich gründete Markus Balbach 1991 einen zweiten Schmiedebetrieb in Laubuseschbach (Hessen), der auch die Forschungs- und Entwicklungsarbeit sowie die industrielle Herstellung von Damaststählen aufnahm. Im Laufe der Zeit haben Markus Balbach und sein Team dieses über 2000 Jahre alte Schmiedeverfahren kontinuierlich weiterentwickelt und perfektioniert.
Als Balbachdamast GmbH & Co. KG, nunmehr in dritter Generation, ist das Unternehmen heute als Marktführer weltweit bekannt und beliefert Industriekunden verschiedener Branchen mit Damaststählen von höchster Qualität und in unterschiedlichsten Ausführungen. Darüber hinaus beherrscht das Balbach-Team die traditionelle Handarbeit (Manufaktur) für außergewöhnliche Produkte, die den kundenspezifischen Anforderungen entsprechen oder Teil der eigenen Balbach-Kollektion sind - alles aus dem Hause Balbach.
Für Großabnehmer von rostfreiem und nicht rostfreiem Damaststahl wird eine industrielle Fertigung realisiert.
Gerade größere Schmieden setzen Balbach-Damaststahl ein, wie Laguiole en Aubrac und Claude Dozorme.